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Die Kath. Wallfahrtskirche St. Leonhard am Ried südlich der Donaubrücke an der Straße nach Weisingen. Laut Überlieferung stiftete um 1440 ein einheimischer Orgel- und Lautenmacher namens Meister Balthasar, angeregt von der Inchenhofener Wallfahrt, eine hölzerne Kapelle zum hl. Leonhard, die sich bald zu einer viel besuchten Wallfahrt entwickelte. Eine 1480 - 1483 errichtete Kirche wurde 1646 - 1650 weitgehend abgebrochen. 1664 Wiederaufbau unter Verwendung der Reste; 1730/31 durch Johann Peter Streitberger um ein Langhausjoch und um den Chor nach Osten erweitert. 1892 Abbruch des Turms; durch den hölzernen Dachreiter im Westen ersetzt. Restaurierung 1975 ff. Vor dem Südeingang zweigeschossiger Anbau zwischen zwei ehem. Strebepfeilern, oben Ölberg aus Ton von 1664. Um den von einheitlichen Satteldach zusammengefassten Bau ist eine Eisenkette gezogen, vgl. Fremdingen; am Chorschluss Steinplatte mit Stadtwappen, bez. 1556.
Einschiffiger Raum mit doppelter Westempore und Stichkappentonne über Pilastergliederung; dern eingezogene, dreiseitig geschlossene Chor durch den Chorbogen gegen das Langhaus abgesetzt. Zierliche Stukkaturen von Balthasar Suiter, 1731. Die gleichzeitigen Fresken von einheimischen Malern, im Chor von Franz Karl Karpf, im Langhaus von Johann Wilhelm Schreiner; Hauptthema: Wundertaten und Gnadenerweise des hl. Leonhard; im Chor interessante Ansicht der Stadt Lauingen, das westliche Langhausbild mit der Stiftungslegende. An den Wänden Medaillons mit den Aposteln, Christus Salvator und Paulus, von Johann Caspar Birgisser, 1771.
Der breite Hochaltar 1740, die einfacheren Seitenaltäre 1743 von Johann Michael Schroff Gemälde 1740/43 von Johann Anwander; Hochaltar: Verehrung des hl. Leonhard; Seitenaltäre: links Mariä Verkündigung, rechts Traum Josephs. Figuren von Johann Gröbner; Hochaltar: innen Johannes d. T. und hl. Sebastian, außen hl. Ulrich und hl. Wolfgang, im Auszug Marienkrönung; Seitenaltäre: links hl. Johann Nepomuk und hl. Franz Xaver, rechts hl. Franziskus und hl. Antonius von Padua. Kanzel 1768, aus der Werkstatt der Lauinger Gebrüder Rieger; Bildhauerarbeiten von Gröbner: am Korb Evangelistensymbole, auf dem Schalldeckel Putten mit den Attributen der Kirchenväter und Gerichtsengel. Gemälde: Seitlich des Hochaltars Hl. Familie und Maria Himmelskönigin, Ende 17. Jh. Im Langhaus Kopie der Muttergottes von Einsiedeln, 1738 von Anwander. Unter der Westempore zahlreiche Votivtafeln des 17. - 20. Jhs. Zwei bekleidete Figuren des hl. Joseph und der Muttergottes, jeweils mit Kind, 1666. Chorbogenkruzifix von 1667 mit Putten, die die Blutstrahlen auffangen. In zwei Rokokoschreinen je ein Evangelist mit zwei Evangelistensymbolen, zweite Hälfte 18. Jh. Westlich angebaut das niedrige, zweigeschossige Mesnerhaus; am Giebelfuß Zinnen mit Pyramidenstumpf und Kugel.
Quellenangabe
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler Bayern
Band 3: Schwaben
Bearbeitet von Bruno Bushart und Georg Paula München (u.a.)
Deutscher Kunstverlag, 1989
ISBN 3-422-0308-5
Dieses Buch kann bei der Stadtbücherei Lauingen ausgeliehen werden!